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Montag, 21. Mai 2012

Regennacht

Regentropfen, die an das Fenster klatschen. Mal hört es sich wie klopfen an, mal wie ein Trommelwirbel.
Ich sitze im Erkerfenster mit einem Glas Rotwein in der Hand und schaue verträumt durch das Fenster in den Regen.
Fast könnte ich die Tropfen zählen. Aber wozu? Du bist nicht da.
Der Regen ist warm. Es ist Sommer. Meine Gedanken schweifen ab.
Ich habe dich Heute gesehen, im Bistro, du standest hinter der Theke und hast mich angelächelt.
Ich wollte mir einen Milchkaffee bestellen, doch als ich in deine Augen sah, wollte ich nur noch dich.
Du hast mein Stottern ignoriert.
Deine strahlend blauen Augen verfolgen mich noch immer.
Ich nippe am Wein. Es ist nur ein schwacher Trost.
Ach, wärst du doch hier bei mir.
Der Regen prasselt jetzt an die Scheiben. Ich schaue hinaus und sehe dein Gesicht vor dem Fenster.
Du lächelst mich an. Mir wird ganz warm. Ich möchte dich berühren. Aber du bist nicht da.
Ich kenne nicht einmal deinen Namen.
Ich habe dich beobachtet, wie deine Finger versonnen durch deine langen blonden Haare streichen.
Draußen ist es dunkel.
Der Wein hat die Farbe deines Lippenstiftes. Tiefes Rot.
Ich habe dein Parfüm wahrgenommen, blumig, frisch, mit einem Hauch von Vanille.
Ich habe das Gefühl, der Regen verhöhnt mich: "Warum hast du sie nicht angesprochen?"
Ich sitze nun schon hier, seit ich nach Hause gekommen bin.
Werde ich dich wiedersehen?
Werden meine Lippen jemals die deinen berühren?
Gleich Morgen werde ich wieder in dieses Bistro gehen. Ich werde mich an die Theke setzen und ich werde dich ansprechen.
Ich werde dir sagen, was ich für dich empfinde.
Ich hoffe, du wirst mich verstehen. Wenn du mich abblitzen läßt, werde ich sterben.
Der Regen läßt nach. Die Wolken brechen auf. Ein wunderschöner sommerlicher Sternenhimmel kommt zum Vorschein.
Ich liebe Frauen, ich liebe dich, ich liebe die Liebe.
Berühre mich, verführe mich, liebe mich.
Am Horizont sehe ich Wetterleuchten. Ich denke an dich.
Schlaf gut, träum von mir.
Mein Glas ist leer. Ich seufze und gehe zu Bett.
Bestimmt werde ich nicht schlafen können, werde mich Morgen nicht auf meine Arbeit konzentrieren können.
Es donnert. Die Regenpause war nur von kurzer Dauer.
Ich werde nicht schlafen können und das wird nicht am Gewitter liegen.
Es ist warm, so warm wie deine Haut. Eine laue Sommernacht.

Ich möchte an jemand ganz herzlich denken,
und ich weiß keinen.
Ich möchte mich jemand gänzlich schenken,
und ich weiß keinen.
Und es schwingt in meiner Seele,
schwingt so sehnlich hin und her.
Gute Nacht, gute Nacht,
gute Nacht irgendwer........

xoxo

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