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Sonntag, 21. Oktober 2012

Kapitel 2: Welches Spiel spielst du mit mir?









Ich bin natürlich zu früh. Ich reiße die Eingangstür meines Lieblingsitalieners auf und lasse den Blick in die Runde schweifen.
Gian Marco kommt breit grinsend auf mich zu. "Ciao Bella, schön dich zu sehen."
Er nimmt mich herzlich in die Arme und schiebt mich dann auf Armeslänge von sich weg um seinen Blick von oben bis unten prüfend über mich gleiten zu lassen. "Bella, was hast du dich rausgeputzt."
Unsicher schaue ich an mir herunter. "Findest du, es ist zu viel, Gian Marco?" Ich werde rot. Mir ist voll heiß.
"Nein, Sandy, du siehst toll aus. Nur wenn du sonst dein Essen abholst bist du viel lässiger angezogen. Liegt es vielleicht an dieser hübschen Frau, mit der du letztens da warst?" Er zwinkert mir zu und lächelt sein breites Lächeln, so dass ich ihm einfach nicht böse sein. kann.
"Ach, Gian Marco, wir treffen uns Heute zum zweiten Mal. Es ist unser zweites Date innerhalb einer Woche und ich bin immer noch total aufgeregt. Ich hab richtig Lampenfieber."
Was machte ich da? So redefreudig war ich doch sonst nie. Eher verschlossen, niemand kam an mich heran. Oder besser gesagt, ich hatte eine Mauer um mich herum gebaut und tat alles, damit sie niemand einreißen konnte.
Gian Marco nahm mich bei der Hand und führte mich an meinen Tisch. "Schau her Bella, ich habe für euch den schönsten Tisch im Restaurant reserviert. Ich möchte, dass es für euch ein toller Abend wird. Mach was draus". Sagte er und zwinkerte mir zu.
Ich setzte mich. Sah auf die Uhr. Natürlich war ich viel zu früh. Ich hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten.
Nach unserem letzten Treffen oder sollte ich es als Date bezeichnen, na ja , jedenfalls hatten wir uns mit einem Handschlag und Küßchen auf die Wange verabschiedet.
Ich bin nun mal ein verschlossener Typ. Niemand kommt an mich heran.
Doch ich habe den Eindruck, dass du mir in dieser Hinsicht eine Menge lehren kannst. Deine Offenheit, dein Humor, deine Leichtigkeit und Unkompliziertheit.
Ich war sehr verschlossen, doch seid ich dich kenne beginne ich zu wachsen.
Du tust mir gut, doch sage mir, welches Spiel spielst du mit mir?
Du bringst mich zum reden, du bringst mich zum lachen, wenn du bei mir bist habe ich Gefühle von denen ich dachte, ich hätte sie für immer tief in meinem Inneren begraben.
Wenn ich mich dir öffne, wenn ich dir meine Gefühle offenbare, wenn ich an uns glaube, was wirst du dann tun?
Sag mir bitte, welches Spiel spielst du mit mir?
Dann geht die Tür auf und du trittst herein. Du durchschreitest den Raum und ich habe nur Augen für dich. Doch ich weiß, viele Männer und auch Frauen im Gastraum schauen dir hinterher. Du bist eine tolle Erscheinung, schlank, geschmeidig und dein Blick ruht fest auf mir. Dein Lächeln läßt den Raum erstrahlen.
Ich kann nicht glauben, dass du mich willst.
Ich habe keine Freunde, ich habe niemanden mit dem ich mich treffe, du bist mir sehr wichtig.
Ich muss es wissen: Wie ist der Name des Spieles, das du mit mir spielst?

Wir sitzen uns gegenüber. Wir sind beim Dessert. Wir unterhalten uns angeregt. Bei dir fällt es mir leicht mich zu öffnen. Wie durch Zufall berührt deine Hand die meine. Ich schaue dir in die Augen. Selbst diese scheinen zu lächeln.
Welches Spiel spielst du mit mir?
Aber welches Spiel spiele ich? Ich schaue dich an, ich möchte dich berühren, dich spüren, dich küssen und nie mehr loslassen.
Welches Spiel sollen wir spielen?