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Sonntag, 13. Oktober 2013

Kapitel 7: Maskerade

Ich sitze in meinem Bett. Du liegst halb bekleidet neben mir. Ich kann deine Enttäuschung fast körperlich spüren. Und ich empfinde Angst. Angst dich zu verlieren. Ich habe heute Nacht einen Fehler gemacht. Es tut mir alles so leid, doch ich kann es nicht ungeschehen machen.
Ich sehe dich an und wünsche mir, ich wäre stärker. Stark genug um mich meiner Liebe zu dir zu bekennen. Zu dem, was ich bin und was ich sein möchte.

Doch alles der Reihe nach. Es fing damit an, daß wir mit Liza und Fran in eine Karaoke-Bar gingen. Das ist ganz und gar nicht mein Fall. Leuten zuzusehen, die sich zum Affen machen. Möchtegern Sängern zuhören, so etwas war wirklich nicht mein Ding. Ich hatte dann immer das Gefühl des "Fremdschämens".
Aber Cassie stand auf diese Sache und so ging ich mit. Ein dummer Fehler, wie sich bald herausstellen sollte.
Es war eine Karaoke Bar in Downtown Manhatten für überwiegend schwul/lesbisches Publikum.
Wir bekamen einen Tisch nahe der Bühne, an dem schon zwei sehr nette und gutaussehende schwule Männer saßen. Und wie sich herausstellte, hatte Patrick die gleiche Einstellung zu Karaoke wie ich. Von da an versprach der Abend dann doch nicht so schlimm zu werden, da ich mit Patrick fröhlich drauflos lästern konnte. Cassie sah mich amüsiert an und legte ihren Arm um meine Stuhllehne. "Na mein Schatz, da hast du ja einen Gleichgesinnten gefunden." Ich sah sie lächelnd an, gab ihr einen Kuß auf die Wange und bestellte mir bei der attraktiven Kellnerin einen Cocktail.
Wider erwarten hatte ich doch viel Spaß. Bis Cassie mich anschaute und meinte: "Gleich bin ich dran."
"Dran? Womit?" Man, war ich begriffsstutzig.
"Mit singen."
Schlagartig wurde ich ernst. Ich starrte sie an und brachte keinen Ton heraus. "Das ist jetzt nicht dein Ernst?"
Cassie lachte ihr kehliges Lachen und schaute mir direkt in die Augen. "Oh doch, und das Lied ist nur für dich." Sprach es, lachte, gab mir einen Kuß auf den Mund und stand auf.
Ich hielt sie am Arm fest. "Cassie, bitte, das mußt du nicht tun."
Sie lächelte mich an, entzog mir sanft ihren Arm und ging in Richtung Bühne davon.
Mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Meine innere Stimme wollte mich beruhigen: 'Was stellst du dich so an. Das ist doch total süß von ihr. Das hat noch keine Frau für dich gemacht.'
Mir wurde schlecht. Ich stand auf und ging zur Theke. Dort bestellte ich mir einen doppelten Wodka. Kaum hatte die Barkeeperin ihn vor mir plaziert hatte ich ihn auch schon gekippt. Ich bestellte sofort einen zweiten.
Auf der Bühne machte der Moderator gerade seine Ansage: " Und nun für euch......Cassie!" Jubel, Applaus und mir wurde noch schlechter. Ich mußte so elend ausgesehen haben, das sogar die Barkeeperin besorgt fragte: "Alles in Ordnung, Schätzchen?"
Ich nickte nur. Von der Bühne: "Sie singt: The Best, von Tina Turner. Und wie sie mir gesagt hat (dramatische Pause).... für einen ganz besonderen Menschen." Wieder Gegröle, Jubel, Pfeifen und Applaus.
Als die ersten Töne zu dem Lied erklangen drehte ich mich langsam um. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen den Tresen weil ich Angst hatte umzufallen. Doch als Cassie den Mund öffnete und sang blieb mir dieser offen stehen. Ich hatte ja gar keine Ahnung das sie so eine tolle Singstimme hatte.
"Ist das nicht dein Mädchen da oben?" Das kam von der Barkeeperin hinter mir. Ich konnte nichts sagen und nickte nur schwach. Eigentlich hätte ich geschmeichelt sein können und doch war es mir peinlich.
Aus den Augenwinkeln konnte ich meine Freunde an unserem Tisch winken sehen. Ich tat so, als würde ich es nicht sehen.
Unfähig mich zu bewegen buffte mich plötzlich jemand von der Seite an. "Hi, was machst du denn hier?"
Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah in das Gesicht meiner Arbeitskollegin Jenny.
Innerlich stöhnte ich auf, nicht das auch noch. "Äh, hi, das könnte ich dich auch fragen", stotterte ich.
"Oh, meine Jogagruppe macht einen Mädelsabend. Und irgendwie sind wir hier gelandet. Ich war immer schon neugierig, wie es in diesen Kreisen abgeht."
"In diesen Kreisen?" Ich bestellte noch einen doppelten Wodka.
Sie beugte sich verschwörerisch zu mir rüber: "Na du weißt schon, Lesben eben." Sie kicherte.
Ich brauchte noch einen Doppelten.
Cory die Barfrau schaute mich schon mitleidig an. "Ach, so, hab ich gar nicht bemerkt."
Jenny stupste mich an. "He, wohl zu viel getrunken, was? Das sieht man doch auf den ersten Blick." Wieder dieses schrille Kichern. Wiederlich. Ich kippte meinen fünften doppelten Wodka.
"Wenn du es sagst." Meine Zunge wurde schon langsam schwer.
"Du bist doch nicht etwa allein hier?"
"Nein, ich bin mit Freunden da." Ich deutete wage in die Richtung unseres Tisches.
Plötzlich stand Cassie neben mir. "Na, wie hat es dir gefallen?"
Ich konnte nichts sagen und lächelte sie nur dümmlich an. Jenny schaute erst zu mir, dann zu Cassie.
Da ich keinerlei Anstalten machte sie vorzustellen preschte sie einfach selber vor, wie es ja nun mal so ihre Art war. Mit einem fröhlichen: "Hi, ich bin Jenny. Du hast toll gesungen" streckte sie Cassie Ihre Hand hin.
"Ach, ähm, sorry, Jenny, das ist Cassie, Cassie, das ist Jenny, eine Arbeitskollegin." Mir wurde schon wieder schlecht. Aber Jenny schien davon nichts zu bemerken. "Hi Cassie, wie gesagt, tolle Leistung."
"Danke, schön das es dir gefallen hat." Sie schaute mich an. Ich schaute zu Boden und wagte nicht mich zu bewegen. Ausgerechnet Jenny mußte mir hier über den Weg laufen. Die größte Tratschtante in unserem Büro. Ich hoffte inständig, daß sie nichts bemerken und das Cassie die Situation erfassen würde.
"Seid ihr zusammen hier?" Da war sie, die Frage die ich befürchtet hatte.
Cassie wollte ihr antworten doch ich kam ihr zuvor. "Tja, mehr oder weniger. Wir haben uns zufällig draußen getroffen. Cassie ist eine Freundin. Eigentlich mache ich mir nichts aus solchen Kneipen. Aber da ich gerade nichts anderes vor hatte....."
Mein Gott, was stotterte ich mir da für einen Unsinn zurecht. 
Ich lachte zu laut und zu unsicher. Cassie sah mich an, ich konnte den Schmerz in ihren Augen sehen, aber sie lächelte tapfer und spielte die Maskerade mit.
"Ja, wir haben Sandy draußen getroffen und sie überredet mit uns hinein zu gehen."
Sie schaute mich an. "So, seid mir nicht böse, aber ich werde mal zu meinen Freunden an den Tisch zurück gehen. Es war schön dich kennengelernt zu haben." Sie nickte Jenny zu und ging von dannen.
Ich schaute ihr nach und es zerriß mir das Herz, daß ich nicht zu ihr gestanden habe. Aber vor Jenny ging das auf gar keinen Fall. Und überhaupt, Cassie war doch immer damit einverstanden, das wir vor meinen Arbeitskollegen und Bekannten nur gute Freundinnen waren. Irgendwie war ihre Reaktion doch ein wenig übertrieben.
Ich wandte mich Jenny zu. "Ich dachte du treibst dich lieber da rum, wo es viele willige Männer gibt?"
Jenny lachte. "Ja, das schon, aber ich wollte kein Spielverderber sein und bin mit den Mädels mitgegangen."
Sie schaute sich um. "Ist ja auch ganz witzig hier."
"Witzig?" Blöde Kuh.
"Ja, und deine Freundin, man, wenn ich auf Frauen ständ, würde ich es glatt bei ihr versuchen."
Ich mußte husten. Ach du liebe Zeit. Wie gern ich ihr jetzt eine geklatscht hätte. Aber ich durfte mir nichts anmerken lassen. "Na dann, versuch doch einfach dein Glück." Wieso sagst du das?
Versonnen schaute sie zu Cassie hinüber. "Ja, vielleicht veruche ich es tatsächlich einmal. Ich stehe zwar nicht auf Frauen, aber man soll ja alles mal ausprobieren." Sie kicherte wieder. Der Abend war wohl schon sehr feucht für sie und ihre Freundinnen gewesen.
Plötzlich schaute sie mich an. "Du hast doch nichts dagegen, oder?"
Ich erstarrte. "Ich? Nein! Wieso? Sie ist eine gute Freundin, nicht mehr." Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Gut, daß es hier so schummrig war.
"Na, dann gehe ich mal zu deinen Freunden hinüber."
"Und was ist mit deinen Freundinnen?" beeilte ich mich zu sagen.
"Och, die kommen schon ganz gut allein zurecht." sprach es und ging.

Und wenn ich gedacht hatte, es könnte nicht schlimmer kommen, so hatte ich mich geirrt.
Ich traute mich nicht an unseren Tisch zurück, aus Angst, es könnte sich jemand verplappern. Jenny hatte es sich neben Cassie bequem gemacht und unterhielt sich schon seid einer halben Stunde angeregt mit ihr.
Das Singen hatte aufgehört und die Tanzfläche war mitlerweile eröffnet worden. Ich stand immer noch mit dem Rücken zum Tresen und hatte meinen ich weiß nicht wievielten Wodka in der Hand.
Einige Frauen hatten mich auch schon angeflirtet, doch ich hatte sie alle höflich abgewiesen. Ich starrte die ganz Zeit zu den beiden hinüber und ertrank in Selbstmitleid.
"Weißt du eigentlich was du da tust?" Die Stimme der Barfrau holte mich aus meinen trüben Gedanken. Ich drehte mich zu ihr um. "Was meinst du?"
Sie deutete mit dem Kopf in Cassies Richtung. "Da solltest eigentlich du sitzen."
Ich grummelte nur vor mich hin und bestellte mir noch einen doppelten Wodka.
Cory sah mich mitleidig an und meinte nur: "Ich denke, ein Kaffee wäre jetzt besser." Ohne meine Antwort abzuwarten ging sie und stellte kurz darauf eine Tasse dampfenden Kaffee vor mich auf die Theke.
Ich schaute sie nur an, nahm kommentarlos das heiße Getränk in beide Hände und nippte daran.
Der Kaffee tat gut. Ich bestellte mir noch ein Wasser dazu, welches ich in einem Zug austrank. Dann endlich fühlte ich mich bereit an unseren Tisch zurückzugehen. Ich drehte mich um und erstarrte in der Bewegung.
Da ich immer noch nicht ganz nüchtern war brauchte ich einen Moment um das, was ich sah, zu verarbeiten.
Cassie und Jenny eng umschlungen auf der Tanzfläche. Ich hatte immer gedacht, da ich meine Gefühle sehr gut im Griff hatte, dass ich nie Eifersucht empfinden würde. Aber nun wurde ich eines besseren belehrt. Mein Magen krampfte sich zusammen. Tränen schossen mir in die Augen, ich konnte kaum noch etwas durch den Schleier erkennen. Aber ich riss mich zusammen. Ganz die kontrollierte Person, die ich immer war. Nein, ich würde nicht weinen. Ist ja auch albern. Sie tanzen doch nur zusammen.
Was ist bloß mit dir los? Du bist doch sonst nicht so zart besaitet. Reiß dich zusammen Sandy!
Ich starrte die beiden unverhohlen an. Es sah so aus, als ob sich die beiden wirklich prächtig verständen.
Ich blieb wie angewachsen am Tresen stehen und hielt mich am Kaffee fest. Langsam drehten sie sich zur Musik und Cassies Blick fiel auf mich. Ihr Gesicht zeigte keine Regung. Sie sah mir fest in die Augen und zog Jenny noch etwas näher zu sich, falls das überhaupt noch möglich war.
Ich brauchte eine Zigarette. Mit unsicheren weitausholenden Schritten ging ich vor die Tür. Ich steckte mir eine Zigarette zwischen die Lippen und suchte mit zitternden Fingern nach meinem Feuerzeug. Wo steckte das verdammte Ding bloß? Ich suchte in all meinen Taschen, aber wurde nicht fündig.
Da stand plötzlich Cassie neben mir und hielt mir mein Feuerzeug vor die Nase. "Suchst du vielleicht das hier?" Ich nickte nur und sie gab mir Feuer. Ich saugte an der Zigarette als ob mein Leben davon abhinge.
Cassie sah mich direkt an. Ich konnte ihren Blick nicht erwidern.
Schweigend standen wir nebeneinander, Cassie auf die Straße starrend, ich rauchend und auf die Straße starrend.
Irgendwann konnte ich diese Stille nicht mehr ertragen und fragte, den Blick nach vorn: "Möchtest du wieder reingehen?"
Ich spürte wie Cassie mich von der Seite ansah. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie schließlich sagte:"Nein, ich würde gern nach Hause fahren." Ich nickte nur, ließ den Rest der Zigarette auf den Boden fallen, trat sie aus und wandte mich an Cassie.
"Kommst du mit zu mir?" Sie sah mich ein paar Sekunden an. Ich konne es regelrecht in ihr arbeiten sehen.
"Ja", war ihre knappe Antwort. "Ich hole nur noch meine Jacke, du kannst ja schon mal nach einem Taxi Ausschau halten."
Cassie sah mich an, "nein, ich gehe noch mal kurz rein und hole unsere Jacken. Ich möchte ja nicht, daß du deiner Arbeitskollegin in die Arme läufst. Nachher mußt du dir noch mehr Ausreden einfallen lassen."
Ich wollte etwas erwidern doch sie hatte sich schon umgedreht und war im Eingang zur Kneipe verschwunden.
Da stand ich nun auf der Straße, fühlte mich gräßlich, hätte am liebsten geheult. Doch ich riss mich zusammen. In solchen Situationen bin ich doch schon öfter geraten und es würde ganz bestimmt nicht die letzte sein. Aber irgendwie hatte ich diese Geheimnistuerei auch satt. Oder lag das am Wodka? Keine Ahnung, ich fühlte mich plötzlich so müde. Am liebsten hätte ich mich gleich hier auf den Gehweg gelegt und geschlafen.
Da stand Cassie wieder neben mir. Sie nahm wortlos meinen Arm und schob mich in Richtung eines Taxis. Ist schon eine Seltenheit mitten in der Nacht ein Taxi in New York zu bekommen. Aber mit Cassie hatte ich schon oft dieses Glück gehabt. Irgendwie hatte sie ein Händchen dafür.
Wir stiegen ein, Cassie sagte dem Fahrer meine Adresse und wir fuhren schweigend, nebeneinandersitzend zu mir nach Hause.
Noch heute Morgen hätten wir die Finger nicht voneinader lassen können. Selbst im Taxi hätten wir rumgeknutscht. Aber irgendwie stand eine Wand zwischen uns. Ich hätte schon wieder heulen können.
Es war wohl doch ein doppelter Wodka zu viel.
Nach einer gefühlsmäßig endlosen Fahrt waren wir am Ziel. Da ich ganz schön angeschickert war, bezahlte Cassie das Taxi, stieg aus und ging um den Wagen herum um mir rauszuhelfen.
Ich stolperte mehr als das ich ausstieg und fiel natürlich prompt in ihre Arme. Einen Moment klammerte ich mich wie eine Ertrinkende an sie und genoß die Nähe, die uns im Taxi gänzlich gefehlt hatte.
Cassie schlug die Tür zu und zog mich zum Hauseingang.
"Wo hast du den Schlüssel?" fragte sie mich und sah mir in die Augen. Ich kramte in meinen Taschen und fand ihn schließlich in meiner linken Gesäßtasche. Ich überließ ihn Cassie und schaute zu wie sie die Tür aufschloß. Dann wankte ich durch die Tür und versuchte einigermaßen heil die Treppe hinauf zu kommen.
Cassie ging hinter mir und paßte auf, daß ich auch heil oben ankam. Mir schossen Bilder durch den Kopf. Bilder auf denen Cassie und ich eng umschlungen, fummelnd, kaum die Treppe rauf kamen. Kichernd, küssend und lachend. Mir wurde plötzlich übel. Endlich waren wir oben angelangt. Cassie schloß die Tür zu meinem Loft auf und wir gingen hinein. Ich hielt mich am Kleiderständer fest, damit ich nicht umfiel.
Cassie sah mich an. "Alles ok mit dir?" Ich nickte bloß. Zu mehr war ich nicht in der Lage. Ich hatte Angst, wenn ich den Mund öffne muß ich mich sofort übergeben.
"Gut, dann laß uns ins Bett gehen. Es ist schon spät."
Ich trottete hinter Cassie her ins Schlafzimmer, zog mich aus, legte mich aufs Bett und war in Sekunden eingeschlafen, obwohl ich das Gefühl hatte, daß sich die Welt um mich dreht.
Mitten in der Nacht wurde ich wieder wach, ich mußte mich übergeben. Ich rannte so schnell ich konnte auf die Toilette und würgte mir die Seele aus dem Leib. Und noch während ich mich übergab, schwörte ich mir, nie wieder Wodka oder andere alkoholische Getränke in dem Maße zu trinken.
Nachdem ich mit der Bauchübung fertig war, blieb ich neben dem Klo sitzen. Es ging mir etwas besser. Schlecht war mir immer noch, aber nicht mehr so kotzübel. Ich atmete ein paarmal tief durch. Langsam verschwand die restliche Übelkeit. Ich schaute auf und sah Cassie in der Tür stehen.
"Alles ok?" Ihr Blick war besorgt. Ich versuchte zu lächeln. "Ja, hab mir nur gerade alles nochmal durch den Kopf gehen lassen." Schiefes Lächeln.
Cassie kam zu mir, packte mich unter den Armen und führte mich ins Schlafzimmer zurück.
"Cassie, was ist eigentlich heute Abend passiert?"
"Was meinst du?"
"Na ja, in der Kneipe. Du und Jenny...." Ich schaute auf die Bettdecke und spielte mit einem Zipfel.
"Sandy, laß uns schlafen, ich möchte jetzt nicht darüber reden."
"Aber,....."
"Bitte Sandy, es ist jetzt nicht die Zeit das auszudiskutieren. Laß uns später darüber reden."
Jetzt sahen wir uns an und ich konnte in ihrem Blick Zärtlichkeit aber auch Traurigkeit sehen.
"Ok, dann laß uns später darüber reden. Es tut mir so leid, Cassie."
"Wie gesagt, laß uns später reden." Sie lächelte mich verhalten an und legte sich hin. Sie drehte mir den Rücken zu und das zerriß mir fast das Herz.
Und nun sitze ich hier seid Stunden, schaue dich an, kann nicht schlafen und grüble über meine, unsere Situation nach.
Habe ich einen Fehler gemacht? Warum hat Cassie dieses Mal so stark reagiert? So sehr ich auch grübele, ich komme zu keinem Ergebnis. Wir müssen unbedingt miteinander reden.
Ich schaue dich an, deine Atemzüge sind ruhig und regelmäßig. Du schläfst. Bei mir ist nicht an Schlaf zu denken, obwohl mir der Wodka noch immer in den Knochen sitzt und vor allem im Kopf.
Ich brühre ganz sanft deine Schulter und sage, fast zu mir selbst: "Ich liebe dich doch....."