Als
ich diesen Blog angefangen habe, hätte ich niemals gedacht, dass ich über diese
Seite einen Menschen kennenlernen würde, der mein Leben so auf den Kopf stellt.
Ich
schreibe diesen Blog, um meine Gedanken und Träume mitzuteilen. Mit einer Reaktion
habe ich nicht wirklich gerechnet. Auf meiner Seite habe ich dann irgendwann
einen Aufruf gestartet, mir doch zu schreiben, ich wollte einfach mal etwas
Feedback. Lange kam nichts. Doch dann, Anfang letzten Jahres schrieb mich eine
Frau an.
Aber
ich muss etwas ausholen. Ich bin ein Mensch, in dessen Leben Menschen (Männer,
Freunde, Bekannte) kamen und gingen. Beziehungen hatte ich nur mit Männern und
eigentlich war ich immer ganz froh, wenn sie wieder verschwunden waren. Und
irgendwann habe ich dann beschlossen, keine Beziehungen mehr einzugehen. Ich
dachte, ich wäre Beziehungsunfähig und es läge an mir. Da wusste ich aber noch
nicht, wie recht ich hatte. Ich baute eine Mauer um mich herum und ließ
niemanden hindurch.
Es
gibt Freunde zum leben und Freunde fürs Leben. Ich hatte und habe immer nur die
erste Variante gehabt. Mein Leben war gut, ich war glücklich, hatte mich mit
der Situation arrangiert. Ich brauchte sonst nichts in meinem Leben.
Bis
ich dann vor einiger Zeit feststellte, dass ich doch vielleicht auf Frauen
stehe. Aber ich hatte nie den Mut das zu leben.
Dann
schrieb mich diese besagte Frau an. Sie lebt in einer Beziehung mit einem Mann,
mag aber Frauen. Ein wenig verzwickt sagen sie, ja das ist wohl wahr. Aber das
Leben geht manchmal seltsame Wege.
Nun,
am Anfang schrieben wir mehr oder weniger regelmäßig Emails hin und her. Wir
tauschten uns aus und für mich war es auch nicht mehr. Ein Austausch mit einer
Gleichgesinnten.
Doch
dann wurde der Kontakt immer intensiver. Ich spürte, dass sie so empfand wie
ich. Aber ich war noch immer sehr vorsichtig, wollte meine Mauer nicht
einreißen lassen, keine Gefühle zulassen.
Doch
je öfter wir schrieben, telefonierten und wieder schrieben merkte ich, wie sie
mir immer wichtiger wurde. Zuerst dachte ich noch: Das kann doch nicht sein. Ein Mensch, den du nur über das Internet oder
das Telefon kennst, kannst du doch nicht mögen.
Aber
es war so. Ich freute mich über jede Nachricht von ihr, über ihre Komplimente,
ihre Kommentare und ihre Gedanken. Ich kann mit ihr über alles reden und damit
meine ich wirklich über alles.
Nach
und nach fing meine Mauer an zu bröckeln. Bis ich sie kennenlernte wusste ich
nicht, was in meinem Leben gefehlt hat. Ich entwickelte Gefühle für sie. Obwohl
ich sie ja noch nicht wirklich kannte. Bis heute haben wir uns noch immer nicht
persönlich kennengelernt, aber sie ist zu einem wichtigen Teil in meinem Leben
geworden. Manchmal denke ich: Du bist
total bekloppt. Einen Menschen, den du nicht persönlich kennst, dem du noch
nicht einmal in die Augen geschaut hast, kannst du nicht mögen. Das ist total
verrückt.
Aber
das Schöne ist, sie ist genauso verrückt wie ich. Sie ist mir sehr wichtig
geworden und ich fühle mich schlecht, wenn ich mal nichts von ihre „höre“.
Es
ist ein tolles Gefühl, zu wissen, da ist jemand, der an dich denkt, dem du wichtig
bist, auch wenn es nur aus der Ferne ist.
Gebraucht
zu werden ist ein tolles Gefühl. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal
wieder darüber freuen würde.
Obwohl
ich auch Angst habe, Angst davor, dass jemand verletzt werden könnte.
Wir
wollen uns bald treffen. Ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich sehr
darauf. Doch was, wenn es nicht so wird wie wir es uns wünschen?
Es
gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir verstehen uns auch im echten Leben
oder, was wirklich sehr schade wäre, wir verstehen uns nicht.
Oder
die Zuneigung beruht nur auf einer Seite. Auch das wäre sehr schlimm. Egal für
wen. Eine wird dann auf jeden Fall enttäuscht sein.
Aber
ich habe beschlossen, mich darauf einzulassen.
Ich
möchte, dass es funktioniert. Was draus wird? Keine Ahnung. Aber ich habe für
diese Frau schon so viel Gefühl entwickelt, dass ich einfach nicht mehr zurück
kann. Ich mag sie sehr und ich vermisse sie, wenn ich nichts von ihr höre. Sie
bringt mich zum Lachen und zum Nachdenken. Sie ist da, wenn ich sie brauche
ohne aufdringlich zu sein. Ich freue mich darauf, sie kennenzulernen und ihre
Geheimnisse zu ergründen.
Sie
hat einen guten Einfluss auf mich, ich habe wieder Spaß an Dingen, die ich
schon lange nicht mehr so intensiv getan habe. Ich lese wieder viel, lasse das
Fernsehen links liegen und höre lieber Musik und, und, und…..
Ich
war überzeugt, ich sei glücklich, doch seit ich sie kenne weiß ich, es geht
noch besser.
Ich
sehe ein Licht am Ende des Tunnels.
p.s.:
S. ich mag dich sehr und freue mich schon sehr darauf dich kennenzulernen. Du
bist ein wichtiger Teil in meinem Leben geworden und ich möchte dich nie mehr
missen.
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