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Sonntag, 27. April 2014

Gedanke des Monats

Augen die mich in ihren Bann ziehen,
Hände die mich zärtlich streicheln,
Haut die meine Haut berührt,
zarte Lippen die meinen Mund liebkosen,
Worte, die ausgesprochen, meine Seele anrühren.

Verstehen ohne zu sprechen,
vertrauen ohne Erwartung,
sehen ohne zu zeigen,
menschliche Wärme bekommen ohne zu bitten,
helfen ohne gebeten zu werden.

Lachen, mit Mund und Augen,
Umarmung ohne Forderung,
halt' mich, versteh' mich, sieh' mich,
spür mich, liebe mich.



 

Vielen Dank an B. und M. für ihre netten Worte. (Ihr wißt schon wer gemeint ist...) ;-)

Kapitel 8: Der Morgen danach

Mmmmhhh, langsam wurde ich wach. In meinem Kopf hämmerte der Wodka von gestern Abend gegen meine Stirn. Mir war übel und ich hatte einen schalen Geschmack im Mund.
Nach und nach fiel mir alles wieder ein. Die Karaoke-Bar, Cassies Auftritt, Jennies Auftauchen, der viele Wodka und dass ich mich übergeben hatte. Ich lauschte in die Stille und hörte Cassies regelmäßigen Atem.
Gott sei Dank, sie war noch da. Lansam drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung. Oh Mann, das Hämmern in meinem Kopf war wirklich nicht lustig.
Vorsichtig brührte ich Cassies Arm. Sie regte sich nicht. Also blieb auch ich liegen und beobachtete sie im Schlaf. Sie sah so schön aus, ihr kastanienbraunes Haar lag verwuselt um ihren Kopf. Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet und sie strahlte eine körperliche Wärme aus, von der ich mich von Anfang an angezogen fühlte. Ich wandte meinen Blick zur Zimmerdecke. Der Abend war nicht gut verlaufen und ich grübelte, an welcher Stelle ich den entscheidenden Fehler begangen hatte. Ich zermarterte mir das Hirn, doch mein Kopf wollte noch nicht so recht funktionieren. Also beschloß ich, ersteinmal aufzustehen und einen Kaffee zu trinken. Vorsichtig schälte ich mich aus dem Bett, dabei entrann meiner Kehle ein Stöhnen. Mein Kopf fühlte sich an wie eine überreife Tomate. Langsam, darauf achtend den Kopf nicht zu tief hängen zu lassen, schlurfte ich in die Küche. Dort machte ich mich an der Kaffeemaschine zu schaffen und schon kurz darauf gurgelte sie fröhlich vor sich hin.
Nachdenklich stützte ich mich auf die Arbeitsplatte und starrte auf den tropfenden Kaffee, ohne wirklich etwas wahr zu nehmen. Plötzlich vernahm ich ein Geräusch und ich zuckte etwas zusammen, als Cassies Arme sich von hinten um meinen Bauch schlossen.
Sie gab mir einen Kuss in den Nacken und hauchte mir ein "guten Morgen" ins Ohr. Ich wollte mich zu ihr umdrehen, doch sie drückte meinen Körper so sanft gegen das warme Holt der Arbeitsplatte, dass es mir nicht gelang, ohne grob zu werden. Also blieb ich stehen und harrte der Dinge die da kommen würden. Ich spürte ihren Atem in meinem Nacken. Meine Härchen stellten sich auf. Ich bekam eine Gänsehaut. Diese Reaktion rief sie immer bei mir hervor, wenn sie mir so nahe war. Langsam fing sie an kleine zärtliche Küsse auf meinem Nacken zu verteilen. Zwischendurch fragte sie leise: "Hast du gut geschlafen meine Süße?"
Mein Körper bebte. Ich brachte nur ein heiseres "Ja" hervor. Jetzt liess sie doch zu, dass ich  mich umdrehte. Ich sah ihre wundervoll glänzenden Augen direkt vor mir. Ihr Blick war so intensiv und dunkel, wie immer, wenn wir kurz davor waren uns zu lieben. Sie wollte mich küssen, doch ich war mit meinen Gedanken noch bei dem gestrigen Abend. Ich mußte das erst klären. Also zog ich mein Gesicht etwas von ihr weg. Sie schaute etwas erstaunt, aber, ja, ich glaube auch etwas amüsiert. "Was ist los? Alles in Ordnung mit dir?"
Ich schluckte. "Ja, nein, doch, ach verdammt." Ich löste mich aus ihrer Umarmung und stützte mich auf die Lehne des Küchenstuhls. Jetzt schaute Cassie mich doch etwas verwundert an. Sie ergriff meine Hände und streichelte mit ihrem Daumen meine Handrücken. Aber sie sagte nichts und wartete nur ab.
Ich stellte nur eine Frage: "Cassie, was war das gestern Abend?"
Sie lächelte, ja, tatsächlich lächelte sie mich mit ihrem tollen Mund an und meine Knie wurden weich. Verdammt, ich empfand doch mehr für sie als ich mir bisher eingestanden hatte.
"Was meinst du?" Jetzt war ich baff. Hatte ich Gestern geträumt? Oder habe ich wieder alles in den falschen Hals bekommen und überbewertet?
"Na ja", versuchte ich eine Erklärung. "Du warst Gestern so komisch. Nachdem wie aus der Bar raus waren. Du warst so still." Mir blieb die Luft weg, so aufgeregt war ich. Was war denn bloß mit mir los? Ich bin doch sonst nicht so unsicher. Cassie sagte nichts, sie sah mich nur an.
"Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht. Weil ich bei Jenny nicht zu dir gestanden habe." Ich atmete hörbar aus.
Sie sah mich immer noch an. Es dauerte einige Sekunden bis sie antwortete, aber mir kam es wie Minuten vor.
Plötzlich fing sie an lauthals zu lachen. Das überraschte mich jetzt doch. Was hatte ich denn so witziges gesagt? Ich war etwas empört, das gebe ich zu. Ich hatte Angst, dass unsere Beziehung vielleicht einen Knacks bekommt und sie lacht. Aber sie lachte so hell und aufrichtig, nicht verspottend, dass ich tatsächlich mit einfiel. Sie nahm mich in den Arm und wir lachten beide bis uns die Tränen kamen.
Dann plötzlich nahm sie mich bei den Schultern und schob mich etwas von sich weg. Sie sah mir tief in die Augen und gab mir dann einen sehr innigen intensiven Kuß. "Beantwortet das deine Frage?"
"Na ja, etwas mehr hätte ich schon erwartet." Sie grinste mich an und ich merkte was ich da gesagt hatte. "Nein, nein", sagte ich schnell, "nicht davon, mehr Erklärung wäre schön." Ich grinste sie schief an: "Aber von dem anderen hätte ich dann auch noch gern mehr."
"Ok, du hast recht. Ich schulde dir eine Erklärung. Du hast nichts falsch gemacht. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich nicht auf einem Outing bestehe. Und wenn du dich vor deinen Kollegen nicht offenbaren möchtest, verstehe ich das sehr gut. Ich kann damit leben, dass unsere Liebe nur im geheimen blüht. Tu einfach, was du für richtig hälst. Ich bin nicht sauer, sorry, dein Gesicht sah aus, als ob du den Weltuntergang erwartet hättest." Sie lachte wieder., Diesmal lachte ich nicht mit und sagte nur schmollend: "Gar nicht."
Dann nahm sie mich wieder in den Arm und fing an meinen Hals mit ihren Lippen zu liebkosen. Ich spürte ihre weichen Lippen auf meiner Haut und ich bekam wieder Gänsehaut. Ihre Zungenspitze suchte sich den Weg hinter mein Ohrläppchen, ich mußte leise aufstöhnen. Innerlich war mir ein Stein vom Herzen gefallen, aber irgendwie hatte ich noch ein komisches Gefühl. Ich konnte es im Augenblick nicht definieren, wollte es auch gar nicht, denn Cassies Zunge erreichte gerade meinen Bauchnabel. Ich stützte mich mit den Händen am Küchentisch ab und beugte meinen Oberkörper nach hinten. Ihre Zunge wanderte immer tiefer und als sie kurz davor war meinen Slip beiseite zu schieben klingelte das Telefon. Zuerst nahm ich es gar nicht wahr, doch Cassie erstarrte in der Bewegung. Ich schaute zu ihr hinunter. Sie schaute zu mir hoch. "Mach weiter" hauchte ich. Sie lächelte und wollte da weitermachen wo sie aufgehört hatte, aber jetzt konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Das Telefon klingelte und klingelte. "Und wenn es etwas Wichtiges ist?" Ich schaute sie an. "Nichts ist wichtiger als du". "Das ist lieb von dir, aber was ist, wenn mit deinem Dad was ist? Du weißt, deine Mum wird sofort histerisch, wenn dein Vater wieder Probleme mit dem Herzen hat."
Ich seufzte, sie hatte natürlich recht. Cassie gab mir einen letzten Kuß auf meinen Venushügel und kam dann hoch. "Ich hole es schon, du kannst dich derweil wieder sammeln," sprachs, gab mir einen Kuß auf den Mund und verschwand lächelnd Richtung Wohnzimmer.
Ich nahm mir eine Tasse Kaffee, der war mitlerweile schon längst durchgelaufen, und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.
Da kam Cassie mit dem Hörer am Ohr in die Küche zurück. "Das ist ja toll, wann soll es denn losgehen?" Sie zwinkerte mir zu. "Es ist deine Tante Hannah." Ich wedelte mit der Hand, sie solle mir doch den Hörer geben aber sie neckte mich und tat so, als wolle sie ihn nicht abgeben. "Fliegst du denn allein?" Endlich gelang es mir, ihr den Hörer abzunehmen. Gespielt verärgert gab ich ihr einen Klaps auf den Po.
"Hallo Hannah, wie geht es dir?"
"Hallo Sandy, mein Schatz. Danke, mir geht es gut. Und wie geht es euch?" Ich konnte ihr spitzbübisches Lächeln direkt vor mir sehen.
"Oh, äh, uns geht es gut."
"Habe ich euch gestört?"
"Ach, i wo, wir waren gerade dabei zu frühstücken." Ich zwinkerte Cassie zu. Sie quittierte das mit einem gespielt empörten Gesicht.
"Ist etwas passiert?" fragte ich meine Tante und hoffte, dass es nicht so war.
"Aber nein, muss denn immer erst etwas passieren, damit ich dich anrufen darf?"
"Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. Aber du warst doch letztes Wochenende bei Mum und Dad, hätte ja sein können, dass da etwas vorgefallen ist."
"Nein, deine Eltern sind so knochentrocken wie immer. Sorry, Liebling, aber ich kann meine Schwester einfach nicht verstehen. Sie ist so konservativ und voller Vorurteile, manchmal denke ich, sie ist vom Milchmann und nicht von unserem Vater."
"Hannah," rief ich gespielt empört in den Hörer, ich hatte solche Sprüche schon öfter von ihr gehört. Ich wußte ja, dass sie trotz allem meine Mutter liebte. Aber sie waren manchmal wie Hund und Katz´.
"Ist doch wahr." Kurze Pause.
"Nein, der Grund warum ich Anrufe. Ich habe dir doch bei meinem letzten Besuch über Mandy erzählt."
"Ähm, ja, deine Geschichte hat mich sehr berührt."
"Genau, und auch bei mir sind viele Emotionen wieder hochgekommen, die ich schon vergessen geglaubt hatte."
Ich konnte hören, wie sie einen Schluck trank.
"Nun, ich habe lange darüber nachgedacht."
Wieder eine kurze Pause. Ich wußte nicht, welche Überraschung mir jetzt bevorstand, aber ich war schon sehr gespannt.
Cassie gestikulierte vor mir herum und wollte mir so zeigen, dass sie jetzt duschen ginge. Ich nickte nur, nahm meine Schachtel Zigaretten, die Kaffeetasse und ging auf die Dachterrasse hinaus.
"Also," hörte ich wieder Hannah's Stimme, "um es kurz zu machen: ich werde nach Frankreich fliegen. Ganauer gesagt nach Paris. Ich werde Mandy suchen."
Stille. Am anderen Ende der Leitung genauso wie bei mir. Das mußte ich jetzt ersteinmal einige Sekunden sacken lassen.
"Hallo, bist du noch da? Hat es dir die Sprache verschlagen?"
"Ja, ich bin noch da. Ich überlege gerade ob ich das gut oder schlecht finden soll."
"Warum?"
"Na ja, seit dem ist viel Zeit vergangen. Wie willst du sie finden? Und, verzeih mir, aber woher willst du wissen ob sie noch lebt? War sie nicht um einiges älter als du?"
"Also, das hätte ich jetzt gerade von dir nicht erwartet. Ich dachte du freust dich für mich."
"Natürlich freue ich mich für dich. Wahrscheinlich ärgere ich mich gerade über mich selbst, dass ich nie so mutig war."
"Ach Süße, das kommt noch irgendwann. Setz dich nicht unter Druck. Wenn der Augenblick da ist, wirst du es schon wissen, und ab da an ist es dann um einiges leichter."
"Wann fliegst du denn? Hast du jemanden der dich begleitet?"
"Ich fliege in zwei Tagen und nein, ich fliege allein."
"Ach Hannah, was versprichst du dir davon?"
"Meinen Seelenfrieden".
Darauf konnte ich erstmal nichts mehr sagen. Sie erzählte mir dann noch wie ihre Anreise verlaufen würde und dass sie ja nichts erwarten würde. Sie wolle einfach Urlaub machen und das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Und, wer weiß, vielleicht hätte sie ja Erfolg. Und wenn nicht, würde es wenigstens ein schöner Urlaub.
Ich wünschte ihr alles nur erdenklich Gute, dass sie finden möge was sie suche und rang ihr das Versprechen ab, dass sie mich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten solle.
Ein wenig neugierig und ja, auch ein wenig aufgeregt, obwohl ich ja gar nicht selber flog, war ich dann doch.
Ich schickte ihr noch tausend Küsse durch die Leitung und legte dann auf.
Ein paar Augenblicke stand ich dann noch da und schaute auf die Silhouette der Stadt. Dann mußte ich plötzlich lächeln und ging wieder hinein.
Cassie stand noch unter der Dusche und ich beschloß ins Bad zu gehen und ihr alles zu erzählen.
Sie hörte mich hereinkommen. "Cassie, bist du das?" Ich mußte schmunzeln. "Wen hast du denn sonst erwartet?"
Sie ging nicht darauf ein. "Hast du Lust dazu zu kommen?" Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken.
Schnell entledigte ich mich meiner Kleider und öffnete die Tür zur Dusche. Ich schaute sie an und stieg in die Duschwanne. Sie war wunderschön. Ihr schlanker Körper glänzte feucht. Ihr lockiges Haar war auch nass kaum zu bändigen.
"Ich muß dir was erzählen, das glaubst du nicht."
Sie legte ihren Finger auf meinen Mund und flüsterte nur: "später". Und schon umschlossen ihre Lippen die meinen. Vom Inhalt des Anrufes meiner Tante habe ich ihr dann tatsächlich erst viel später erzählt.......


Kommentare, Anregungen und Grüße gern unter:

Sandy_Meier@ok.de 







Mittwoch, 9. April 2014

Weisheit der Woche

Wahre Freundschaft ist wie die Sonne.
Sie leuchtet hell und klar
und wird jeden Tag aufs Neue erwachen.
Wahre Freundschaft ist wie ein Diamant.
Man findet sie selten.
Doch solltest Du das Glück haben,
sie einmal zu besitzen,
dann lass sie nie wieder los,
denn sie ist kostbarer als alle Reichtümer dieser Erde.